Frogtoon Musik

Iii. Tempo Di Minuetto by Johann Christian Bach

Künstlerbiographie Johann Christian Bach

Johann Christian Bach * 5. September 1735 In Leipzig † 1. Januar 1782 In London Der "Mailänder" Oder "Londoner Bach" Sohn Von Johann Sebastian Bach War Ein Komponist Der Frühklassik. Johann Christian Bach War Der Jüngste Sohn Johann Sebastian Bachs Und Das Elfte Von Dreizehn Kindern Aus Dessen Zweiter Ehe Mit Anna Magdalena Geb. Wilcke. Von Seinem Vater Erhielt Johann Christian Wohl Auch Die Ersten Musikalischen Unterweisungen. Diese Dürften Sich Aber Auf Die Elementaren Anfangsgründe Beschränkt Haben Da Johann Sebastian Bach Gerade In Seinen Letzten Lebensjahren Beruflich Stark Beansprucht War. Nach Dem Tod Des Vater Ging Er 1751 Nach Berlin Zu Seinem Halbbruder Carl Philipp Emanuel Bach Der Dort Als Kammercembalist König Friedrichs II. Tätig War. Carl Philipp Emanuel Bildete Seinen Bruder Zu Einem Vorzüglichen Pianisten Aus Der Mehrfach Mit Beifall In Berlin Konzertierte. Starke Musikalische Eindrücke Empfing Johann Christian Auch Von Den Aufführungen Der Berliner Königlichen Oper Die Damals Unter Dem Hofkapellmeister Carl Heinrich Graun Ihre Glanzzeit Erlebte.
1754 Reiste Bach Nach Italien Und Trat In Mailand In Die Dienste Des Grafen Agostino Litta. Wie Die Verbindung Zwischen Ihm Und Dem Grafen Zustande Gekommen War Lässt Sich Nicht Mehr Genau Rekonstruieren Möglicherweise Spielten Kontakte Der Berliner Hofmusiker Dabei Eine Rolle. Litta Finanzierte Seinem Schützling Ein Kontrapunktstudium Bei Padre Giovanni Battista Martini In Bologna. Bis 1760 Komponierte Bach Neben Instrumentalwerken Für Das Privatorchester Seines Gräflichen Gönners Vor Allem Kirchenmusik. Eine Messe Ein "Dies Irae" Beide Um 1757/58 Ein Doppelchöriges "Magnificat" 1758 Und Ein "Te Deum" 1759 Fanden Besonderen Beifall.
1760 Wurde Bach Organist Am Mailänder Dom Nachdem Er Zuvor Zum Katholizismus Konvertiert War. Als Protestant Hätte Er Dieses Amt Nicht Antreten Können. Carl Philipp Emanuel Nahm Seinem Bruder Diesen Bruch Mit Der Familientradition Sehr Übel Und Soll Sich Danach Nur Noch Abfällig Über Ihn Geäußert Haben. Neben Seiner Tätigkeit Als Kirchenmusiker Knüpfte Bach Auch Kontakte Zur Opernszene. Bereits 1758 Hatte Er Eine Einlagearie "Misero Pargoletto" Für Den Kastraten Filippo Elisi Geschrieben Die Dieser In Der Oper "Demofoonte" Von Giovanni Battista Ferrandini Sang Und Stets Wiederholen Musste. Im Karneval 1761 Führte Bach Im Turiner Teatro Regio Seine Erste Eigene Oper "Artaserse" Auf. Sie Muss Gut Angekommen Sein Denn Er Erhielt Sogleich Den Auftrag Für Das Teatro San Carlo In Neapel Zwei Neue Opern Zu Schreiben "Catone In Utica" 4. November 1761 Und "Alessandro Nelle Indie" 20. Januar 1762 .
Der Erfolg Dieser Werke Machte Bach Auch Im Ausland Bekannt. In London Wurde Die Englische Königin Sophie Charlotte Geborene Prinzessin Zu Mecklenburg-Strelitz Auf Ihn Aufmerksam Und Engagierte Ihn Als Ihren Persönlichen Musiklehrer. Im Mai 1762 Liess Sich Bach Vom Mailänder Domkapitel Beurlauben Und Reiste Nach London Wo Er Im Sommer 1762 Eintraf. 1763 Begann Mit Den Sechs Klavierkonzerten Op. 1 Die Reihe Seiner Im Druck Erschienenen Werke. Der Finalsatz Des Letzten Konzertes Besteht Aus Variationen Über "God Save The King" Eine Hommage An Die Königsfamilie.
In London Konnte Bach Auch Die Reihe Seiner Insgesamt Zwölf Opern Fortsetzen Hatte Hiermit Aber Nur Wechselnde Erfolge. 1763 War Er Gleich Mit Zwei Novitäten Am King's Theatre Vertreten "Orione" 19. Februar Und "Zanaida" 7. Mai . Nachdem Er 1764 Wegen Intrigen Am Theater Pausieren Musste Erntete Seine Nächste Oper "Adriano In Siria" Bei Der Premiere Am 26. Januar 1765 Einen Misserfolg. Mehr Anklang Fand "Carattaco" Nach Zweijähriger Opernpause Am 24. Februar 1767. Daneben Lieferte Bach Beiträge Zu Pasticcio-Opern Wie Sie Damals Auch In London Beliebt Waren. Für Die Englische Erstaufführung Von Christoph Willibald Glucks "Orfeo Ed Euridice" Am 7. April 1770 Steuerten Bach Und Pietro Alessandro Guglielmi Eine Reihe Von Einlagearien Bei. Am 22. März 1770 Brachte Bach Ebenfalls Am King's Theatre Sein Oratorium "Gioas Re Di Giuda" Heraus Hatte Es Aber Schwer Sich Damit Neben Den Oratorien Von Georg Friedrich Händel Zu Behaupten Der In England Bereits Als „Klassiker“ Verehrt Wurde. Als Bach In Der Pause Der Aufführung Ein Orgelkonzert Spielte Wie Auch Händel Dies Seinerzeit Getan Hatte Wurde Er Vom Publikum Ausgezischt. Einem Zeitungsbericht Zufolge Wurde Seine Spielweise Als "der Orgel Nicht Gemäß" Empfunden.
Grosse Erfolge Konnte Bach Jedoch Als Konzertunternehmer Verbuchen. Gemeinsam Mit Dem Komponisten Und Gambenvirtuosen Carl Friedrich Abel Mit Dem Er Zeitweilig Eine Wohnung Teilte Begründete Er Die „Bach-Abel Concerts“ Die Ersten Londoner Abonnementskonzerte Die 17 Jahre Lang Zu Den Beliebtesten Veranstaltungen Im Gesellschaftsleben Londons Zählten. Das Erste Konzert Der Reihe Fand Am 29. Februar 1764 Statt Das Letzte Am 9. Mai 1781. Bach Und Abel Brachten Dabei Jeweils Ihre Neuesten Sinfonien Und Solokonzerte Zu Gehör Ausserdem Standen Auszüge Aus Opern Und Sogar Geistliche Chorwerke Auf Dem Programm. Auch Seine Schon In Berlin Begonnene Pianistenkarriere Nahm Bach In London Wieder Auf. Am 2. Juni 1768 Spielte Er In Einem Konzert Des Oboisten Johann Christian Fischer Ein „Solo Auf Dem Pianoforte“ Und Stellte Damit Das Von Johannes Zumpe Erbaute Instrument Erstmals Dem Englischen Publikum Vor.
Von Besonderer Musikhistorischer Bedeutung Ist Die Begegnung Mit Leopold Mozart Und Dessen Sohn Wolfgang Amadeus Mozart Die 1764 Und 1765 In London Weilten. Im April 1764 Musizierten Bach Und Der Achtjährige Mozart Erstmals Gemeinsam. Leopold Mozart Empfahl Seinem Sohn Die Gefälligen Kompositionen Bachs Ausdrücklich Zur Nachahmung. Stilistische Einflüsse Des Londoner Bachs Lassen Sich Bereits In Mozarts Ersten Londoner Sinfonien Nachweisen Und Noch Bis In Seine Reifsten Werke Weiterverfolgen.
Den Äusseren Höhepunkt Von Bachs Karriere Bedeutete Die Aufführung Der Oper "Temistocle" Am 5. November 1772 Am Hoftheater In Mannheim Auf Einladung Des Kurfürsten Karl Theodor. Nach Seiner Rückkehr Nach London Heiratete Bach Wahrscheinlich Im Frühjahr 1774 Die Italienische Opernsängerin Cecilia Grassi Die Seit 1766 Als Primadonna In London Engagiert War. Eine Zweite Für Mannheim Geschriebene Oper "Lucio Silla" 4. November 1774 Nach Einem Libretto Das Mozart Bereits Für Mailand Vertont Hatte Erreichte Nicht Den Aufsehenerregenden Erfolg Des "Temistocle". Mit "La Clemenza Di Scipione" Durfte Bach Am 4. April 1778 Im King's Theatre Noch Einmal Eine Rauschende Premiere Erleben. Das Werk Wurde In Der Folgenden Spielzeit Wiederaufgenommen Und Noch 1805 Posthum Mit Grossem Erfolg Neu Inszeniert.
1779 Wurde Bach Nach Paris Eingeladen Um An Der Académie Royale De Musique Eine Neue Oper Aufzuführen. "Amadis Des Gaules" Nach Einem Bereits Von Jean-Baptiste Lully Vertonten Libretto Von Philippe Quinault Fiel Am 14. Dezember 1779 Durch. Dafür Verantwortlich Gemacht Wurde Die Dramaturgisch Ungeschickte Bearbeitung Die Der Artillerieoffizier De Vismes An Quinaults Text Vorgenommen Hatte. In Paris Begegnete Bach Wolfgang Amadeus Mozart Wieder Den Er Nach Mozarts Eigener Aussage Brief An Den Vater Vom 27. August 1779 Wie Einen Alten Freund Begrüsste.
Danach Begann Sein Stern Zu Sinken. Es Wird Berichtet Einer Seiner Ehemaligen Schüler Der Pianist Und Komponist Johann Samuel Schroeter Soll Bach Seinerseits Dessen Klavierschüler Abgeworben Und Ihn Damit Um Eine Wichtige Einnahmequelle Gebracht Haben. Auch Der Zulauf Zu Den Bach-Abel-Konzerten Liess Allmählich Nach. Die Daraus Entstehenden Finanziellen Schwierigkeiten Zwangen Bach In Den Londoner Vorort Paddington Umzuziehen. Hinzu Kam Sein Sich Rapide Verschlechternder Gesundheitszustand Der Bach Veranlasste Am 14. November 1781 Sein Testament Aufzusetzen. Er Starb Am 1. Januar 1782 In Paddington Und Wurde Am 6. Januar 1782 Auf Dem St. Pancras Churchyard In Der Grafschaft Middlesex Beigesetzt. Die Königin Übernahm Die Begräbniskosten Und Gewährte Bachs Witwe Eine Lebenslange Rente Von Jährlich 200 Pfund Sowie 100 Pfund Für Die Heimreise Nach Italien. Bachs Kirchenmusik Die Neben Origineller Erfindungsgabe Sein Bei Padre Martini Erworbenes Technisches Können Zeigt Und Besonders Seine Italienischen Opern Sind Typisch Für Die "neuneapolitanische Schule". Er Ist Der Einzige Der Bach-Söhne Von Dem Opern Überliefert Sind. Der Für Den Kurfürstlichen Hof In Mannheim Geschriebene "Temistocle" Steht Mit Der Einbeziehung Von Chören Und Selbstständigen Orchesterstücken Den Opern Von Niccolò Jommelli Und Tommaso Traetta Nahe. Am Ende Des Zweiten Aktes Sind Mehrere Aufeinanderfolgende Solo- Und Ensemblesätze Durch Fliessende Übergänge Zu Einem Durchkomponierten Aktfinale Verbunden. Solche Finales Waren In Der Heiteren Opera Buffa Bereits Allgemein Üblich In Der Ernsten Opera Seria Bedeuteten Sie Damals Noch Eine Neuheit.
Die Gesangliche Schreibweise Des Italienischen Belcanto Übertrug Bach Auch Auf Die Sinfonie Und Die Klaviersonate Und Schuf Sich Damit Einen Eigenen Persönlich Gefärbten Stil. Die Schwungvoll-Elegante Melodik Der Eröffnungssätze Seiner Sinfonien Und Sonaten Wurde Als „singendes Allegro“ Zu Einem Markenzeichen Des Galanten Stils. Bachs Sinfonien Bestehen Meist Aus Drei Sätzen Einem Schnellen Satz In Sonatenhauptsatzform Einem Langsamen Satz Als Lyrischem Ruhepunkt Und Einem Tänzerisch Bewegten Finale. Eine Besondere Stellung In Der Reihe Von Bachs Sinfonien Nimmt Die Sinfonie G-Moll Op. 6 Nr. 6 Ein Die Einzige In Einer Molltonart. Sie Bedient Sich Der Sprache Des Musikalischen Sturm Und Drang Leidenschaftlich Erregter Gestus Scharfe Dynamische Kontraste Auf Engstem Raum Und Gilt Als Eines Der Am Persönlichsten Wirkenden Werke Ihres Komponisten Der Sonst Meistens Auf Weltmännische Eleganz Bedacht War.
Eine Flüssige Und Fein Geschliffene Schreibweise Prägt Auch Bachs Kammermusik Unter Der Die Herzog Carl Theodor Gewidmeten Sechs Quintette Op. 11 Für Flöte Oboe Violine Viola Und Violoncello Am Bekanntesten Sind.

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